Hamfast der Abenteurer
Hatte Hamfast
eben noch die Schönheit der Herrin Galadriel bestaunt, so starrte er nun seinen
ehemaligen Gefährten mit offenem Mund an. Ganz verändert war er. Die einfache
Reisekleidung hatte er mit einem kostbaren Gewand aus silbernem Brokat
vertauscht und ein Silberreif zierte sein Haupt. Das silbern glänzende Haar
trug er offen, und es fiel ihm dicht und füllig bis auf den Gürtel herab.
Celeborn nickte ihm wohlwollend zu und winkte ihn zu dem Platz an seiner
Rechten.
Hamfast
ließ diese großzügige Aufforderung vor lauter Bewunderung unbeachtet, und
Celebrimbor kam ihm erneut zur Hilfe. Etwas sanfter als zuvor schupste er
Hamfast einige Male an, bis er vor dem ihm zugewiesenen Stuhl stand. Dann
drehte der Elb ihn mit einer geschickten Bewegung einfach herum, und da
besagter Stuhl keine Hobbitmaße besaß und die Sitzfläche zu hoch war, als daß
Hamfast sich einfach hätte niedersetzen können, hob Celebrimbor ihn ohne
weitere Umstände hinauf. Mit einem hörbaren Plumps landete der Hobbit auf
seinem Hintern. Celebrimbor schmunzelte zufrieden und setzte sich auf den Platz
neben ihm.
Noch
immer verlegen rückte sich Hamfast auf seinem Stuhl zurecht und betrachtete den
alten verkrumpelten Hut in seinen Händen, der so gar nicht zu all der
Herrlichkeit passen wollte. Auf dem Schoß mochte er ihn nicht liegen lassen und
da es sich nicht schickte, ihn wieder aufzusetzen, stopfte er ihn nach einer
kurzen Überlegung einfach unter seinen Stuhl. Dann strich er mit beiden Händen
seine Hose glatt und zupfte sein Wams zurecht. Glücklicherweise hatte er beides
heute morgen gründlich vom Staub der Reise befreit auf der Kommode neben seinem
Bett vorgefunden. Er danke im stillen demjenigen, der ihm diesen freundlichen
Dienst erwiesen hatte.
Kaum hatte
er diesen Gedanken zuende gedacht, da trugen zwei Elben einen Tisch herbei und
stellten ihn der Länge nach vor die Versammelten.
„Ich habe
den Koch gebeten, uns etwas Gebäck und Tee zu richten“, sprach Celeborn und
neigte sich dabei leicht zu Hamfast herab, so als seien seine Worte nur für ihn
bestimmt. „Ihr mögt doch Gebäck, Herr Hamfast?“ Das schelmische Lächeln, das
diese Frage begleitete, machte sie zu einer rhetorischen, und das leichte
Zwinkern bekräftigte seine vorgefaßte Meinung.
Hamfast
grinste breit zurück. Celeborn mochte zwar die Kleidung gewechselt und den
Namen geändert haben, aber seine Kameradschaftlichkeit hatte er dabei nicht
abgelegt.
Bald
darauf trafen auch Durin und sein Gefolge ein und setzten sich in die Runde,
nachdem die üblichen Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht waren. Hamfast fiel auf,
daß Celeborn sich bei der Begrüßung äußerst zurückhaltend verhielt und auch im
weiteren Verlauf das Reden nahezu ausschließlich seiner Gemalin und Celebrimbor
überließ. Dies verwunderte ihn, denn er hatte erwartet, daß er als Gastgeber
und Herr von Eregion die Beratung leiten würde.
Doch es
war Galadriel, die nach einem Moment der Sammlung, das Gespräch eröffnete.
„Wir
haben erfahren, daß Euch etwas von großem Wert entwendet wurde, Herrscher unter
dem Berg“, kam sie nach einer wohlformulierten Einleitung auf den eigentlichen
Grund der Versammlung zu sprechen. „Doch können wir nur erahnen, in welchem
Zusammenhang dies mit den Überfällen der Orks in den letzten Wochen steht. Man
sagt, diese Kreaturen sind auf der Suche nach dem Großen Hammer. Ich denke, wir
alle wissen, warum sie so begierig sind, diesen in ihre Hände zu bekommen.“
Hamfast
blickte auf und war nahe daran zu antworten >ich nicht<, doch er schwieg
und hoffte, daß es ihm vielleicht jemand erklären oder er es im weiteren
Verlauf des Gespräches erfahren würde.
Interessanterweise
war es gerade Celebrimbor, der an dieser Stelle für ihn eintrat.
„Verzeiht,
wenn ich Euch hier widerspreche, meine Herrin. Es ist jemand unter uns, dem dieser
Aberglaube fremd ist.“
„Das ist
kein Aberglaube!“ polterte Durin und schlug mit der Faust auf den Tisch, so daß
das inzwischen aufgetragene Geschirr klirrte. „Der Große Hammer existiert
wirklich!“
„Oh, ich
denke nicht, daß Herr Celebrimbor dies anzweifeln wollte“, vermittelte
Galadriel mit einem charmanten Lächeln, das Durins Unmut sogleich besänftigte.
„Aber Ihr habt recht“, fügte sie zu dem Elben gewandt hinzu. „Wie unhöflich von
mir.“
Mit einem
entschuldigenden Lächeln wendete sie sich nun Hamfast zu und erzählte ihm in
Kürze die Geschichte von der Entstehung der Zwerge. Sie schloß mit den Worten:
„Diesen Großen Hammer hat Aule seinen Geschöpfen zum Geschenk gemacht.“ Hamfast
nickte artig. Bis hierher war ihm die Geschichte bekannt. Galadriel fuhr fort:
„Der Legende nach wird das Volk der Zwerge wohlhabend und reich sein, solange
der Hammer sich im Erbe der Linie Durins befindet. Wird jedoch ein anderer
Besitz von dem Hammer ergreifen, so vermag er mit seiner Hilfe das Volk der
Zwerge zu vernichten.“
„Ihr
glaubt, die Orks wollen die Zwerge ausrotten?“ staunte Hamfast - zum Teil über
diese Enthüllung zum größeren Teil über seine eigene Dreistigkeit, in diesem
erlauchten Kreis seine Stimme zu erheben.
Wieder
lächelte Galadriel. Sie hatte ein ganz entzückendes Lächeln, und Hamfast
spürte, wie seine Beklommenheit dahinfloß.
„Ganz
recht. Wir glauben, die Orks sind der Meinung, daß allein diese Waffe
ausreicht, das gesamte Zwergengeschlecht auszurotten.“
„Sie, oder
derjenige, der sie vereint...“, warf Celeborn leise ein.
Galadriel
senkte bestätigend den Kopf. Sie kannte ihren Gatten zu gut, um seine
Befürchtung unbeachtet zu lassen. Ein gutes Jahr war vergangen, seit der
Schatten im Osten verschwunden war. Doch wirklich Ruhe war seither nicht
eingekehrt unter den Dunklen Kreaturen Morgoths.
„Die
Frage ist, was ist dran an diesem Gerücht?“ Celebrimbors Frage war an Durin
gerichtet.
Der
Zwergenkönig zuckte die Schultern. „Keiner weiß es.“
Celbrimbor
beugte sich nach vorne und sah seinem Gegenüber lauernd in die Augen. „Keiner
weiß es? Oder Ihr wollt es nicht sagen?“ zischte er bissig.
Durin
hielt seinem Blick eisig stand, nicht bereit, seiner Erklärung eine weitere
folgen zu lassen.
Galadriel
schürzte nachdenklich die Lippen. „Ich denke, es spielt überhaupt keine Rolle,
ob es wahr ist oder nicht. Die Orks glauben es, und wenn ihr Glaube stark genug
ist und sie sich alle zusammenrotten, so wird es zu einem Aufstand kommen.“
Celebrimbor
durchbohrte den Zwergenkönig noch einige Sekunden mit seinen stechenden Augen,
dann lehnte er sich zurück und nickte bestätigend. „Ihr habt recht.
Gleichgültig ob der Aberglaube zurecht besteht oder nicht, es wird Krieg geben.
Dennoch wüßte ich gerne, womit wir zu rechnen haben." Zum Zeichen seiner
Verärgerung über die Verschlossenheit des Zwergs, verschränkte er die Arme vor
der Brust, hob den Kopf in den Nacken und starrte ein Loch in die Luft, zwei
Handbreit über Durins Haupt.
Hamfast
blickte zwischen den beiden Streitenden hin und her und konnte nicht umhin, den
Kopf über soviel Unverständigkeit zu schütteln.
Als hätte
sie seine Gedanken gelesen, schmunzelte Galadriel: „Ihr müßt wissen, Herr
Hamfast, die Zwerge haben das Schweigen über ihre eigenen Angelegenheiten zur
Kunst erhoben. Ebenso wie ein gewisser Herr Elb die Zurschaustellung seiner
Mißbilligung derselben. Im Grunde genommen sollten sie sich blendend verstehen.
Sie sind beide von beeindruckender Sturheit.“ Ein glockenklares Lachen nahm
ihren Worten die Schärfe, und die so Zurechtgewiesenen räusperten sich zur
gleichen Zeit.
„Doch
dieses Mal sind es nicht alleine die Angelegenheiten der Zwerge“, erhob nun
Celeborn im denkbar ungünstigsten aller Momente erbost seine Stimme. Die
zierliche Kuchengabel, bereits deutlich verbogen, zerbrach unter dem
verstärkten Griff seiner rechten Faust. „Wenn Ihr unbedingt sterben wollt...
Bitte! Ich habe nichts dagegen. Aber es ist mir nicht gleichgültig, in einen
Krieg hineingezogen zu werden, ohne über die möglichen Auswirkungen informiert
zu sein!“ gab er Celebrimbor recht.
„Niemand
hat Euch darum gebeten, Euch in unseren Krieg zu mischen!“ konterte Durin nicht
weniger wütend.
„Euer
Krieg?--“ Celeborn brach ab, und vielleicht war Hamfast der einzige, der
bemerkte, daß Galadriel unter dem Tisch unauffällig seine Hand ergriffen hatte
und sie sanft und beruhigend drückte.
„Hmm...“
sinnierte sie, noch bevor irgend jemand sich über den abgebrochenen Streit
wundern konnte. „Ihr denkt also, wir würden seelenruhig hier in Eregion sitzen und
zusehen, wie die Orks an uns vorbeiziehen, um Euch zu vernichten... Mal
angenommen, sie würden an uns nur vorbeiziehen.“ Galadriel blickte Durin nun
direkt in die Augen und lächelte. „Nein, Herr Durin, Ihr müßt schon einsehen,
daß dies nicht nur Euer Krieg ist, sondern daß er uns gemeinsam angeht.“
Der
Zwergenkönig rückte sich grummelnd auf seinem Stuhl zurecht. „Ihr würdet uns
also beistehen?“
Galadriel
verstärkte den Griff um Celeborns Hand, bevor er ihr dazwischen zu reden
vermochte. „Das würden wir“, bestätigte sie schlicht, aber mit einem so
sparsamen und dennoch strahlenden Lächeln, daß Hamfasts Lippen ein Seufzer der
Bewunderung entwich.
Dem
Charme der Elbenfürstin konnte sich wohl selbst der sturste Zwerg nicht
entziehen. Durins Widerstand schmolz dahin, und nach einem kurzen Moment des
Schweigens begann er, erst noch ein wenig zurückhaltend, zu erzählen.
„Ob dem
Hammer die Kraft innewohnt, das Volk der Zwerge zu beschützen oder zu
vernichten, kann tatsächlich niemand mit Sicherheit behaupten“, bestätigte er
seine erste Aussage, „Allerdings hätte unser Schöpfer unsere Vorfahren mit ihm
erschlagen, hätte der Eine ihn nicht daran gehindert. Dies ist vielleicht der
Ursprung jener Annahme, die sich seit Anbeginn des Zwergengeschlechts in
unseren Geschichte widerspiegelt. Nirgends jedoch wurde jemals erwähnt, daß
Aule ein solches Versprechen seinem Geschenk mitgegeben hat.“
Galadriel
nickte verstehend, und auch Celebrimbor schien mit dieser Erklärung zufrieden.
Der Noldorelb goß zum Zeichen seiner Anerkennung dem Zwergenkönig und seiner
Gemahlin großzügig Tee in die bereits geleerten Tassen nach. Hamfast nutzte
diese Gelegenheit, sich an den schmackhaften Keksen zu bedienen und lehnte
sich, in einer Hand die Knabberei, in der anderen seine dampfende Tasse,
zufrieden in die Stuhllehne zurück. Mit erwartungsvollen Augen sah er Durin an
und wartete auf die Fortsetzung seiner Geschichte.
Durin
nahm dankbar den angebotenen Tee und trank zunächst schlürfend einen
großzügigen Schluck, so, als hätte die ungewöhnlich lange Erklärung ihm die
Kehle ausgetrocknet. Dann fuhr er fort.
„Aule
übergab unsen Vätern den Hammer nicht in der Form, wie er damals war. Zuviel
Kummer verband er mit dem Werkzeug, welches seine Schöpfung hatte vernichten
sollen. Stattdessen zerlegte er ihn in drei Teile: Den Stiel, den Kopf und den
Keil, mit dem der Stiel im Hammerkopf befestigt war. Aus jedem formte er ein
wundervolles Kleinod.“
Wieder
unterbrach Durin seine Rede. Er räusperte sich unbehaglich.
Die Elben
waren zu feinfühlig, um den Zwergenkönig zu drängen, auch wenn sie sicher nicht
weniger erwartungsvoll waren als Hamfast, der ihn mit großen leuchtenden Augen
ansah und vor Spannung sogar vergaß, in seinen Keks zu beißen. Hamfast liebte
die alten Geschichten. Solche, wie sie nur die Elben erzählen konnten. Oder die
Zwerge, wenn sie einmal bereit dazu waren. Doch im allgemeinen sprachen diese
lieber von ihren Schätzen und Werkzeugen.
Sogar
diesmal ging es um ein Werkzeug. Aber diesmal war das etwas anderes.
Hamfast
rutsche ganz nach vorne auf die Kante seines Stuhles, so, als könnte er dann
noch besser hören, wenn er näher an den Erzähler heranrückte.
Mittlerweile
hatte Durin sich wieder gesammelt und erzählte weiter: „Den Hammerkopf
gestaltete er zu einer Schmuckschatulle um“ - es folgte eine eingehende
Beschreibung der angewandten Techniken, zusätzlich verarbeiteten Materialien
und eingearbeiteten raffinierten Formen, die von Celebrimbor aufmerksam
verfolgt, von Celeborn ignoriert und von Galadriel schließlich feinfühlig zu
einem schnelleren Ende gelenkt wurde.
„Der
Hammerstiel wurde zu einer Flöte, die gar wundervolle Töne zu erzeugen vermag“,
nach einem forschenden Blick zur Herrin Galadriel ersparte Durin sich eine
eingehendere Erklärung. „Und aus dem Keil wurde schließlich jene Kinderrassel.
Das Werkzeug, das seine Geschöpfe hatte zerstören sollen, sollte nach dem
Willen Aules fortan nur noch dem Frieden und dem Schönen dienen.“
Ein
langes Schweigen folgte dieser erstaunlichen Offenbarung. Rundherum in den
Wipfeln der Bäume zwitscherten vergnügt die Vögel, und am Boden raschelte ein
Eichhörnchen auf der Suche nach Nüssen in den welken Blättern unter einer
Hecke. Ein Igel lief unmutig vor sich hinknurrend und fauchend an der
Gartenlaube vorbei, und in der Ferne quakten einige Frösche närrisch um die
Wette. Ein Eichelhäher landete elegant auf einem tiefhängenden Ast in der Nähe
der Gartenlaube und stieß sein katzenähnliches Krächzen aus. Das Plätschern
eines kleinen Bächleins untermalte sanft die Geräusche der Tiere.
Nachdem
die ersten Momente der Spannung abgeklungen waren, schloß sich Hamfasts
staunend offenstehender Mund wie von selbst und seine Zähne bissen dabei mit
deutlich hörbarem Laut in den bereitgehaltenen Keks. In die vorangegangene
Stille hinein wirkten dieses Knirschen und das darauffolgende Kauen überlaut.
„Was ist
aus ihnen geworden?“ erkundigte sich der kleine Mann. Seine anfänglichen
Hemmungen waren nun völlig von ihm abgefallen, und seine Wißbegierde und seine
Abenteuerlust hatten endgültig die Oberhand gewonnen.
Durin
erkannte die gespannte Anteilnahme in den leuchtenden Augen des Hobbits und
lächelte wohlwollend. Ein Ausdruck, der ihm gut zu Gesicht stand, den er aber
selten aufsetzte.
„Vor
langer Zeit lebte mein Volk weit im Westen in den Blauen Bergen. Damals besaßen
die drei edelsten unserer Familien jeweils eines dieser Kleinodien, die von uns
stets geschätzt und in Ehren gehalten wurden. Nicht nur waren sie ein Geschenk
unseres Erschaffers, sie waren - oder sind - wahre Kunstwerke, die nicht ihresgleichen
kennen.“
Durin
blickte nach diesen Worten mit einem leicht herausfordernden Blick in die
Runde, wie es Hamfast schien. Doch das kümmerte ihn nicht. Er hing förmlich an
den Lippen des Zwergenkönigs und hielt den Atem an, bis dieser endlich weitersprach.
„Doch
jene Bergkette wurde in der Großen Schlacht gespalten“, erklärte dieser nun.
„Wir mußten aus unseren zerstörten Städten fliehen, wenn wir nicht mit ihnen
untergehen wollten. Bei der Flucht konnten wir alle drei Teile des Hammers
retten und haben sie mit hierher gebracht.“
„Was die
Frage aufwirft: Wo sind die anderen beiden Teile jetzt?“ Celeborn hatte etwas
raubtierartig Lauerndes an sich, wie er sich leicht mit beiden Handgelenken auf
der Tischkante abstützte und den Oberkörper Durin entgegen beugte. Hamfast
hatte das ungewisse Gefühl, der Elb würde über den Tisch hinweg dem
Zwergenkönig an den Kragen springen, sollte dieser nicht bereitwillig, und
natürlich augenblicklich, Auskunft geben.
Durin
funkelte den Elbenfürsten aus zusammengekniffenen Augen an, als hätte er die
Bedrohung erkannt. Doch dann wurde sein Blick auf magische Weise von Galadriels
Lächeln eingefangen. Seine Gesichtszüge entspannten sich, und er antwortete auf
Celeborns Frage an dessen Gemahlin gewandt:
„Sie sind
sicher. Sorgt Euch nicht. Sie liegen wohlbehütet in unserer Schatzkammer.“
„Warum
wurde die Kinderrassel nicht ebenso wohlbehütet?“ Celebrimbors Frage war
berechtigt, fand Hamfast. Beinahe hätte er sie selbst gestellt, doch er war
froh, daß der dunkelhaarige Elb ihm dies abgenommen hatte. Besonders da er die
Antwort bereits zu wissen glaubte.
„Borin
mochte sich nicht von dem Spielzeug trennen, nicht wahr?“ fragte er rundheraus
und bemerkte, daß es eher wie eine Feststellung als nach einer Erkundigung
klang. „Der arme kleine Kerl war totunglücklich auf dem Weg hierher, nachdem
die Rassel verschwunden war“, fügte er deshalb noch erklärend hinzu.
Durin
nickte. „Wir sahen keine Gefahr darin. Schließlich hatten wir keinen Grund
anzunehmen, daß ein Außenstehender über die jetzige Gestalt des Hammers
Bescheid wußte.“
„Aber
jemand wußte darum“, sinnierte Galadriel. „Wie konnte die Kunde davon nach
außen dringen, oh Durin?“
Der
Zwergenkönig gummelte etwas Unverständliches in seinen Bart und wollte soeben
zu einer Antwort anheben, als von der Zwergenstadt her der durchdringende Ton
eines mächtigen Horns durch das Tal klang. Durin sprang auf und seine Gemahlin
mit ihm. „Das ist das Alarmsignal!“ keuchte er und „Wir müssen sofort...“ und
schon stampfte er mit schnellen, schweren Schritten den Weg zurück zur
Zwergenstadt.
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