Hamfast der Abenteurer
Tief im
Schatten des alten Waldes, wo die Bäume so dicht standen, daß sich nur selten
ein Sonnenstrahl auf den moosbedeckten Boden verirrte; dort, wo selbst wilde Büsche
und Farne nur wenig Nahrung fanden und deshalb spärlich wuchsen; entsprang eine
Quelle. Das Bächlein, das aus ihr hervorging, erblickte kaum jemals das Blau
des Himmels auf seinem kurzen Weg unter den dunklen Tannen, bevor es nur wenig
später in die Lautwasser mündete. Und es war so klein und unscheinbar, daß es
niemand je für nötig befunden hatte, dieses armselige Rinnsal mit einem Namen
zu benennen.
Neben
dieser Quelle stand eine Linde. Sie war alt und so gebeugt, daß ihre Äste bis
auf den Boden herabhingen. Dort bildeten sie einen dichten Schleier, aus dem
das Wasser hervorplätscherte. Am unteren Rand hatte sich, wohl wegen einer
schweren Verletzung ihres Stammes, ein dicker Wulst gebildet. Und weil der
ganze Baum unter dieser Wunde zu leiden schien, neigte er sich gerade zu dieser
Seite tief herab.
Ihre
rissige Borke war mit Moos bedeckt und Pilze wuchsen wie kleine fächerartige
Terrassen aus ihr heraus. Obwohl es windstill war, hier im tiefen Wald, wiegte
sich der Baum im sanften Rhythmus hin und her. Die Zweige bewegten sich
gleichmäßig im Takt, und die Blätter raschelten eine leise Melodie.
Wenn ihr
dichtes Laub sich dabei ein wenig zur Seite schob, konnte man undeutlich ein
helles Bündel gerade oberhalb des Wulstes erblicken. Es wurde von der Bewegung
des Baumes getragen. Hin und wieder gab es ein fröhlich quietschendes Tönchen
von sich, das hier im alten, ehrwürdigen Wald fremdartig anmutete.
Dann
hielten die Vögel verwundert in ihrem Gesang inne und blickten suchend umher.
Eine Eule blinzelte verschlafen vom Ast einer Tanne herab, und ein Eichhörnchen
getraute sich neugierig ganz in die Nähe dieser sonderbaren Linde. Auf einem
lang herabhängenden Ast saß es, spitzte die Ohren und schnupperte erregt,
während der buschige Schwanz aufgeregt zitterte.
Als das
seltsame helle Bündel plötzlich lautstark zu schreien begann, waren alle
blitzartig verschwunden: Das erschreckte Eichhörnchen und die Vögel. Sogar die
schlaftrunkene Eule war mit einem Male hellwach und nahm mit schnellem
Flügelschlag Reißaus.
Blickte
man genauer hin, so konnte man erkennen, was bereits zu vermuten war: Nämlich,
daß die Linde gar keine Linde war, sondern eine Entfrau, die in ihrer Gestalt
dieser Baumart glich. Es war auch kein Wulst, über den sie sich hinabbeugte; es
waren ihre angewinkelten Beine. Und das Bündel war natürlich nichts anderes als
das verlorene Zwergenkind.
Hamfast
brauchte nicht lange zu suchen, bis er die beiden fand. Er hatte einfach seinem
Gefühl vertraut und war, wie man so zu sagen pflegt, immer der Nase nach
gegangen. Die hatte ihn zunächst an das Bächlein und dann an seinem Lauf zurück
zur Quelle geführt. Jetzt stand der Hobbit in einiger Entfernung hinter den
tief hängenden Zweigen einer Lärche und beobachtete schmunzelnd das harmonische
Bild.
Die
Entfrau genoß es sichtlich, den Winzling eine kurze Zeitlang für sich alleine
zu haben. Sie wiegte ihn in den Armen und kitzelte ihn mit ihren blätterartigen
Fingern an der Nase. Der Kleine quietschte vor Vergnügen. Und jetzt stimmte die
Entfrau ein uraltes Wiegenlied an.
Hamfast
lauschte fasziniert den tiefen wohlklingenden Tönen, die keinem Gesang glichen,
den er bisher gehört hatte. Auch wenn er die Sprache nicht verstand, so fühlte
er doch die beruhigenden Worte und die mütterliche Liebe, die aus diesen Zeilen
sprachen. Er bemerkte erst, daß er den Atem angehalten hatte, als es ihm vor
den Augen zu flimmern begann. Er schnappte jäh nach Luft.
Bei dem
zischenden Laut, der dabei entstand, brach die Entfrau abrupt ihren Gesang ab
und blickte in seine Richtung.
Hamfast
erschrak nicht etwa, weil er entdeckt war, sondern trat sogleich unter dem Baum
hervor. Er lüftete seinen Hut und verbeugte sich höflich. „Hamfast Gerstenbräu,
zu Euren Diensten!“ grüßte er, wie das so seine Art war und strahlte die Entfrau
dabei so gutmütig aus seinen hellen Augen an, daß diese vor Verwunderung nichts
zu sagen wußte.
Das
Zwergenkind war weniger mundscheu. Der seltsame Gast kümmerte es wenig, aber
daß die Entfrau beim Wiegen innegehalten hatte, paßte dem Kleinen überhaupt
nicht. Erst gab es ein unzufriedenes Geräuschchen von sich, und als sich
daraufhin nichts tat, brüllte es sogleich aus Leibeskräften. Auch als die
Entfrau erschreckt das Kind erneut zu schaukeln begann, änderte es sein
Gebahren zunächst nicht, dann jedoch hielt es den Atem an, und sein Köpfchen
wurde ganz rot vor Anstrengung. Wenig später entspannte sich der kleine Körper
und ein zufriedenes Grunzen verkündete den Erfolg seiner Bemühungen.
Hamfasts
Nase sagte ihm ganz deutlich, was da aus der Höhe herab genau vor die Füße der
Entfrau gefallen war. Diese sah ein wenig hilflos drein, beugte sich nach
vorne, um das Debakel zu betrachten und erhielt dabei einen dünnen Wasserstrahl
mitten vor die Brust.
„Ihr solltet
das Kind wickeln“, erklärte Hamfast bereitwillig und gab sich Mühe, seine
Stimme dabei nicht zu schulmeisterlich klingen zu lassen. Woher sollte eine
Entfrau auch wissen, daß so ein kleiner Zweibeiner noch nicht Herr seiner
Ausscheidungen war? Hamfast war sich nicht einmal sicher, ob es bei den Ents
etwas Vergleichbares gab. Aber natürlich schloß die Höflichkeit aus, danach zu
fragen.
Er hob
seinen Rucksack herab und stellte ihn auf die Erde. Dann öffnete er die
Schnalle und durchsuchte den Inhalt. Ein Taschentuch kam zum Vorschein, das für
eine weit größere Gestalt als ihn gefertigt zu sein schien.
„Zum
Beispiel damit!“ erklärte er, das Tuch schwenkend. „Seid so gut und reicht mir
einmal das Kind herab, dann zeige ich Euch, wie es gemacht werden muß.“
In ihrer
Ratlosigkeit reichte die Entfrau dem Fremden bereitwillig den Knaben. Hamfast
ging mit ihm zunächst hinüber zur Quelle und wusch ihn mit dem klaren Wasser.
Dann wickelte er ihn kunstgerecht in sein Taschentuch.
„Viel
wird es nicht abhalten“, gab er entschuldigend zu, während er den Knirps der
Entfrau zurückreichte, um nicht den Anschein zu erwecken, er wolle ihn ihr
rauben, „aber es muß reichen.“
„Wer seid
Ihr?“ Aufmerksam beäugte sie den kleinen Mann von allen Seiten.
„Hamfast
Gerstenbräu“, erwiderte dieser mit einer neuerlichen Verbeugung.
„Jaja,
das sagtet Ihr. Hra rrrum. Aber was seid Ihr? Ein Zwerg seid Ihr nicht.“
„Ich bin
ein Hobbit.“ Hamfast sagte das in einem Ton der Selbstverständlichkeit.
Die
Entfrau betrachtete ihn nachdenklich. „Ja, Ihr seht wie ein Hobbit aus.“
„So seid
Ihr bereits einem begegnet?“
„Nein.
Und ich habe den Namen noch nie gehört. Aber er paßt zu Euch.“ Die
Aufmerksamkeit der Entfrau schweifte von ihm ab und zurück zu dem Knaben, der
nach all der Anstrengung in ihren Armen eingeschlafen war.
„Ihr
könnt gut mit Kindern umgehen“, lobte Hamfast der Wahrheit gemäß. Er machte es
sich auf einem moosbedeckten flachen Stein gemütlich und stopfte sich ein
Pfeifchen. Während er so dasaß und muntere Rauchkringel durch die Luft tanzen
ließ, dachte er darüber nach, wie er das Gespräch am besten beginnen sollte. Er
konnte so tun, als sei er verwundert darüber, hier im tiefen Wald und in der
Obhut der Entfrauen ein Zwergenkind zu sehen und sie unter einem Vorwand dazu bewegen,
ihm den Knaben zu überlassen. Aber Hamfast war ein viel zu ehrlicher und
bodenständiger Hobbit. Es lag einfach nicht in seiner Natur, durch geschickte
Reden die Wahrheit zu verdrehen.
Deshalb
vervollständigte er seine Bemerkung nach kurzer Pause mit den Worten: „Aber
dennoch solltet Ihr den Knaben seinen Eltern, oder wenn diese bei dem Überfall
umgekommen sind, seinen Verwandten zurückbringen.“
Er
erwartete heftigen Widerstand oder gar, daß die Entfrau ihn davonjagen würde. Umso
verwunderter war er über ihre Reaktion.
„Ja, das
sollten wir“, nickte sie nämlich melancholisch aber zustimmend.
„Eure
Gefährtinnen schienen von dem Gedanken nicht erbaut?“ Daß weder sie noch die
Elben in der Zwischenzeit an der Quelle erschienen waren deutete darauf hin,
daß die beiden Parteien noch in hitziger Diskussion verweilten.
„Oh, es
spricht durchaus nichts dagegen“, entgegenete die Entfrau, „außer, daß noch
nicht darüber entschieden wurde.“
„Es wurde
noch nicht entschieden?“ Hamfast senkte die Hand, die die Pfeife hielt, und sah
die Entfrau aus großen Augen verwundert an. „Aber die Eiche... also, ich meine
die Entfrau, die über die Nachtröschen wacht, weigerte sich so entschieden, ihn
den Elben zu geben, daß ich annehmen mußte, ihr wäret euch bereits einig, das
Kind zu behalten.“
„Den
Elben?“ Die Linde richtete sich schnurgerade auf. „Ah! Hrra Rumm! Ja, sie sind
angekommen.“ Sie nickte verstehend vor sich hin. „Dann seid Ihr also der kleine
Mann, der sie begleitet? Gut. Gut. Hmmm. Nein, den Elben werden wir den Kleinen
nicht ausliefern. Es herrscht Feindschaft zwischen Elben und Zwergen, müßt Ihr
wissen. Aber Ihr...“ Sie beugte sich so schnell zu dem Hobbit herab und stoppte
mit ihrer Nase so dicht vor seinem Kopf, daß Hamfast vor Schreck beinahe
hinterrücks von seinem Stein herabgefallen wäre. Aus ihren moosgrünen Augen
betrachtete sie ihn durchdringend.
„Ich
dachte es herrscht ebenfalls Feindschaft zwischen den Zwergen und den Ents?“
fragte Hamfast dennoch mutig.
„Hra
Rum!“ bestätigte die Entfrau und setzte sich zurück auf ihren Platz an der
Quelle.
„Also mir
würdet Ihr ihn anvertrauen wollen?“ fragte Hamfast schließlich, als die Entfrau
ihm gar zu lange geschwiegen hatte. Der unvollendete Satz hatte ganz danach
geklungen. Aber die Linde ging nicht darauf ein.
„Wir
werden uns beraten“, wehrte sie ab und wiegte den quängelnden Knaben zurück in
den Schlaf. Dabei kehrte sie ihrem Besucher den Rücken zum Zeichen, daß sie
nicht weiter darüber sprechen wollte und darüber hinaus seine Gegenwart ganz
und gar unerwünscht war.
Hamfast
kratzte sich verlegen hinter beiden Ohren. Eigentlich sollte er jetzt gehen. Er
war ein höflicher Hobbit und mißachtete selten eine so unzweideutige Geste.
Aber etwas hielt ihn davon ab. Unbewußt griff er in seine Jackentasche und nahm
die kleine, blankgeputzte Rassel hervor, um sie, wie so oft in den letzten
Tagen, ganz in sich versunken zu betrachten.
Der
leise, silberhelle Klang erfüllte die Stille des Waldes. Hamfast bestaunte zum
wiederholten Male die einzigartige Arbeit des kleinen Kinderspielzeugs. Das
kunstvoll geformte Metall hatte keine sichtbare Naht, und nicht die geringste
Unebenheit ließ erkennen, an welcher Stelle sich das Loch befunden hatte, das
doch nötig gewesen war, um die Kügelchen einzulassen. Diese mußten von
unterschiedlicher Größe sein, denn sie ertönten in einer harmonischen
Mehrstimmigkeit. Je nachdem in welcher Richtung man die Rassel bewegte,
überwogen die helleren oder die tieferen Töne und mit ein wenig Geschick, so
schien es Hamfast, wäre es sogar möglich, eine kleine Melodie zu erzeugen.
Hamfast
schreckte aus seinem Sinnen auf, als er ein forderndes Zupfen an seinem
Hosenbein spürte. Zu seinen Füßen hockte der Knabe und klammerte sich mit
beiden Händchen in den Stoff, bemüht, sich daran in die Höhe zu ziehen. Seine
Augen leuchteten vor Wonne, doch sein Gesichtchen war rot vor Anstrengung, und
als seine Bemühung mißlang und er mit der Wucht des eigenen Gewichts auf den
Hintern plumpste, brach er in ein klägliches Wimmern aus. Beide Ärmchen
streckte das Kind verlangend zu dem Hobbit aus und flehte mit Tränchen in den
Augen darum, aufgenommen zu werden.
Schmunzelnd
legte Hamfast das Spielzeug zur Seite und hob den Knaben auf seinen Schoß.
„Das gehört
dir, nicht wahr? Möchtest du es wieder?“ Er gab dem Kind die Rassel, die es
eifrig ergriff und an sich drückte. „Das ist ein schönes Spielzeug. Ich dachte
mir gleich als ich es sah, daß du es gerne wiederhaben möchtest. Deshalb habe
ich es dir mitgebracht.“
Der Knabe
strahlte ihn an. Der schmerzhafte Plumps auf den harten Waldboden war
vergessen.
„Wie du
wohl heißen magst?“ überlegte Hamfast laut.
„Borin
Durinson“, kam die Entfrau ihm zu Hilfe, da sie ja nun doch nicht anders
konnte, als ihm seine Aufmerksamkeit erneut zu widmen.
„Ihr
meint, er ist Durins Sohn? Der Sohn des Durin? Des Königs von Moria?“ sprudelte
Hamfast überrascht heraus. Er kannte diesen Namen gut, wenn auch nur aus
Erzählungen.
„Moria?“
dehnte die Entfrau nachdenklich. „Moria... Ich kenne kein Moria. Wo liegt
dieses Land?“
Hamfast
schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. „Natürlich. Woher solltet Ihr.
Es ist ein Name, den die Elben ihm gegeben haben. Der eigentliche Name
lautet... er lautet... Ich weiß es nicht mehr. Er geht mir gar zu schwer über
die Zunge, und was nicht über die Zunge will, das weigert sich ganz einfach, in
meinem Kopf zu bleiben. Es ist ein Zwergenreich, das tief in den felsigen Berg
gebaut wurde.“
„So?
Wurde es das?“ Die Entfrau schüttelte ihre Äste, daß das Laub an ihren Zweigen
raschelte. Es klang wie ein leises Kichern. „Ihr müßt nämlich wissen, daß
Zwerge ihre Behausungen samt und sonders in Felsen hauen.“
„Ach so?“
Hamfast zupfte verlegen an der breiten Krempe seines Hutes. „Das wußte ich nicht.
Gibt es denn viele Zwergenreiche?“
„Viele?
Hmmm... Das weiß ich nicht. Und es interessiert mich nicht.“ Um ihr
Desinteresse zu unterstreichen, wendete die Entfrau sich erneut von dem kleinen
Mann ab. Doch dann erinnerte sie sich daran, daß dieser noch immer das Kind auf
seinem Schoß sitzen hatte, welches sie doch eigentlich gerne zurück haben
wollte.
Der Knabe
streckte soeben ein Händchen nach Hamfasts Bart aus, um ihn zu packen und
kräftig daran zu ziehen. Hamfast lachte unter Tränen und hatte Mühe, die kleine
Kinderfaust wieder zu öffnen. Ohne einen, wenn auch geringen, Bartverlust,
gelang ihm dies allerdings nicht, und der Knabe lachte triumphierend und freute
sich an seiner Beute.
„Du bist
aber schon ein kräftiger kleiner Kerl, Borin!“ freute Hamfast sich, ließ das
jauchzende Kind auf seinem Schoß auf und nieder hüpfen und sang ihm ein
lustiges Lied dazu.
Hamfast
war so mit dem Zwergenkind beschäftigt, er bemerkte gar nicht, daß er nicht
mehr alleine mit ihm und der Entfrau an der traulich vor sich hinplätschernden
Quelle saß. Rings um ihn her tauchten lautlos die hohen Gestalten anderer
Entfrauen auf, verharrten in tiefem Schweigen, als sie seiner ansichtig wurden,
und wiegten sinnend und beobachtend die Köpfe.
Erst als
es im ohnhin schon dunklen Wald so dunkel wurde als wäre es bereits Nacht,
blickte Hamfast auf und sah sich verwundert um.
„Er ist
freundlich zu dem Kind“, hörte er es in der Höhe flüstern.
„Und er
hat ihm sein Spielzeug mitgebracht!“ antwortete es aus einer anderen Richtung.
„Und er
weiß wie man...“ Der Rest des Satzes ging in einem wohlwollenden
Blätterrascheln unter.
Und dann
erhob sich ein Knarzen und Rauschen und Knacken, ein Sausen und Surren um ihn
herum, wie von vielen uralten Bäumen, die sich im Wind bewegen. Hin und wieder
schien ein Wirbelsturm durch sie hindurch zu rasen und dann folgte eine leise
Brise wie von einem leichten Frühlingshauch.
Hamfast
vergaß vor Spannung beinahe zu atmen. Angestrengt lauschte er auf das, was er
für eine Unterhaltung in der Sprache der Ents hielt. Aber natürlich verstand er
kein Wort. Auch vermochte er nicht, den Sinn zu deuten. Doch war er sicher, daß
es dabei um das Schicksal des Zwergenknaben ging. Sanft drückte er das Kind an
seine Brust. Es war vom Spiel ermüdet und suchte nach einem bequemen Halt.
Ein
dicker Ast knackte so nachdrücklich, daß Hamfast erschrocken zusammenfuhr. Als
Antwort trommelte ein schwerer Klotz gegen einen Baumstamm. Ein Dritter brachte
ein beinahe sarkastisch klingendes Blätterrascheln in die Diskussion ein, und
wieder ein anderer schüttelte mit seinen Nadeln den Takt dazu.
Hamfast
verharrte in gespanntem Schweigen. Das Kind in seinen Armen war fest
eingeschlafen, und die kleine Rassel fiel mit metallischem Klingeln zu Boden.
~*~